Umsetzung und Praxis - FAQ


Frage : Ich habe mir ein Peltier gekauft und weiß nicht ob die Leistung ausreicht, meine CPU ausreichend und wirksam zu kühlen.

Antwort : Wenn Die Leistung des Peltiers bekannt ist, einfach mal Chris Hare auf der Website nachschauen wieviel Leistung in Watt die CPU aufnimmt. Wenn das Verhältnis stimmt, dürfte es keine Probleme geben. Wenn allerdings keine Leistungsdaten des Peltier bekannt sind bleibt nur das "learning-by-doing". Teste die TEC-Leistung mal ohne aktive Wärmeleistung aber selbstverständlich nur MIT KÜHLUNG !!


Frage : wieso muß ich mein Motherboard mit Silikon einschmieren ?

Antwort : Nicht das Motherboard sondern den Sockel sichern. Kondenswasser macht aber leider nunmal keine Ausnahme. Also gleich ein kleines Auffangbecken (bei waagrechtem MB-Einbau) "ausformen" damit das Kondenswasser dort aufgefangen werden kann. Außerdem ist der innere Sockel (da wo die Pins der CPU stecken werden) mit einer metallfreien (silikonbasierenden) Paste zu versehen. Der Vorteil dieser Paste ist die fehlende Aushärtung gegenüber dem handelsüblichen
Silikon, sodaß die CPU ohne Probleme auch später wieder ausgebaut werden kann.

Frage : Die Leistungsunterschiede der Peltiers scheinen ja unendlich groß zu sein. Außerdem wechseln die Bezeichnungen der Leistungsangaben und nun weiß ich nicht welches Peltier wirklich das richtige für mich ist.

Antwort : Ja, wie immer in der Hardware und PC-Szene protzen Hersteller nur allzugern mit Leistungsdaten und so wie ein jedes Bauteil das mit Strom betrieben wird, hat auch ein Peltier eine gewisse maximale Leistung. Es kommt bei Peltiers nur sekundär auf die elektrische Leistung an, der primäre Augenmerk sollte immer auf der Wärmepumpleistung liegen. Diese maximale Wärmeleistung spiegelt die Leistungsfähigkeit des Peltiers im Betrieb wieder. Außerdem gibt es den nun allen Lesern bekannten Thermodifferenzwert "Delta T" (dT) und die maximalen Temperaturunterschiede von kalter zu warmer Seite angibt. Viele Hersteller geben bei ihren Peltiers ein sog. "dTmax" an, daß nichts anderes aussagt, wie den unter Idealbedingungen erreichbaren Temperaturunterschied (den keiner von uns erreichen wird...) Weiterhin wichtig ist die Spannung, mit der diese Werte erzielt werden. Wenn ihr einen Hersteller seht, dessen Peltier 250 Watt bei 48 Volt liefert ist das zwar ein toller Wert aber das Ding wird bei Euch im Rechner wohl nie einen Betrieb von über 16-20 Volt erleben - auch MIT Labornetzteil nicht. Daß die Leistungswerte dann um ein x-faches niedriger liegen, muß ich wohl nicht weiter ausführen. Bei den von Frozen-Silicon vertriebenen Peltiers sind sehr gute und zuverlässige Werte angegeben mit denen man wirklich was anfangen kann. Im Normalfall sollten die Peltiers dort allen Ansprüchen mehr als genügen (und ohne Schleichwerbung machen zu wollen : Die Peltiers dort sind qualitativ wirklich sehr hochwertig!)

Frage : Wieso sollte ich ein Peltier nicht ohne Wasserkühlung betreiben ? Reicht die Luftkühlung nicht mehr ?

Antwort : Man kann Peltiers auch mit Luftkühlung betreiben. Zumindest bei kleinerern Peltiers stellt das kein Problem dar. Bei Grafikkarten, Speicher und ähnlich "niedrigen" Wärmeleistungsträgern ist der Luftkühler manchmal sogar konstruktionsbedingt im Vorteil. Bei den heutigen CPUs - insbesondere bei den übertakteten - ist eine Luftkühlung aber schon OHNE Peltier kurz vor dem Kollaps. Wie soll die Luftkühlung denn dann ein Peltier, dessen Leistung um bis zu Faktor 3 höher sein kann, effektiv kühlen ? Wer da nicht aufpasst, risikiert nicht nur das "Leben" seiner CPU sondern auch noch das seines Peltiers. (Rückkopplungseffekt, s.a. "Technik")


Frage : Ich habe gelesen, daß Betriebssystem durch die "Idle"-Funktion die Temperatur der CPU absenken können. Wie sieht
das dann mit der Wärmeleistung aus und wie kann ich verhindern das meine CPU-Temperatur so niedrig wird das Kondenswassergefahr besteht ?

Antwort : Ja, diese Idle-Funktionen gibt es in nahezu jedem Betriebssystem. Keine Autofahrer würde auch im Stand mit gehaltener Kupplung den Motor in den roten Bereich hochdrehen. Aber auch hier gibts Abhilfe. Bei Windows 2000 kann man in Verbindung mit dem Programm "Motherboard Monitor" die Funktion "CPU-Heating" aktivieren. Sobald die CPU in den Winterschlaf fällt, beschäftigt der "MBM" die CPU, sodaß die Wärmeleistung wieder auf das von uns benötigte Level ansteigt. (Die Funktion des "CPU-Heatings" ist ein bißchen versteckt : im Hauptfenster von MBM sucht ihr den Punkt "Allgemein", dann weiter über "Voreinstellungen" zu "Anzeigen". Dort einfach dann den Menüpunt "Heat-CPU" ankreuzen und schon steht der Punkt zur Verfügung.)

Unter Linux muß dem Kernel die "nohlt"-Option auf den Weg gegeben werden (z.B. in lilo.conf). Weiterhin darf bei neueren Kerneln nicht der processor support unter "ACPI" (CONFIG_ACPI_CPU) in den Kernel compiliert oder als Modul geladen werden. Der überschreibt nämlich den Standard-Idle-Handler des Kernels und macht von den ACPI-Prozessor-Stromsparmodi C1 (entspricht HTL-Befehl) sowie C2 und C3 (wenn verfügbar) Gebrauch. Dies führt dann wieder zu dem unerwünschten Kühleffekt. (Danke an Sebastian U. für den Linux-Tipp)

Frage : Mein Peltier wurde geliefert und es ist viel größer wie die CPU! Kann ich das Element irgendwie verkleinern? Ich habe
gelesen, daß es nämlich nicht über die CPU hinausragen darf.

Antwort : Klar, kann man ein Peltier kürzen. Genau einmal. Und dann an die Wand hängen und das nächste bestellen. Sorry, aber solche Fragen finde ich wirklich unverständlich. Qualitativ hochwertige Peltiers werden im sog. "potted" oder "sealed" Zustand ausgeliefert, daß heißt, sie sind mit seitlich mit einer isolierenden Schicht aus Silicon versiegelt. Dadurch kann auch kein Kondenswasser ins Innere des Peltiers kommen. Wer hier mal zumindest die Fotostory angeschaut hat, sollte wissen, daß es andere Möglichkeiten gibt, diese Forderung des passenden Abschlußes zu erfüllen. Stichwort : Sandwichbauweise mit Silber- oder Kupferplatten. (siehe "Umsetzung" und "Fotostory)


Frage : Wie hoch kann ich meine CPU durch ein Peltier takten ?

Antwort : keine Ahnung. Wie hoch gings denn ohne? Durch die Peltierkühlung kann es schon mal sein, ein paar MHZ mehr rauszukitzeln wie mit einer herkömmlichen Kühlung. Auf jeden Fall aber ist ein Peltier kein Garant für Leistungszuwachs. Nur ein Garant für Stabilität. Hohe Temperaturen schaden den elektronischen Schaltkreisen, soviel ist jedem bekannt. Wir setzen Peltiers zum einen deswegen ein, weil dann die übertakteten Systeme doch um einiges stabiler wie vorher laufen. Schneller wie vorher sind diese Systeme dagegen selten aber es kommt vor das sie je nach gekühltem Bauteil eben eine höhere Stabilität bei einer vorher "wackeligen" Übertaktung aufzeigen (10-15% können schon mal drin sein). Außer wir verwenden eine Kompressorkühlung wie den Vapochill oder Prometeia, da gibts sogar Effizienssteigerungen von bis zu 20%.

Frage : Wieso eigentlich nur die CPU mit einem Peltier kühlen ?

Antwort : Wer hat denn das gesagt??? Wir haben schon erste Tests mit Peltier-gekühlten Radiatoren gemacht und es funktionierte bis 12°C Wassertemperatur einwandfrei. DA machen dann auch Lüfter wirklich Sinn. Allerdings brummen dann mehr Lüfter wie zuvor und das dürfte nicht jedermanns Geschmack sein. Aber wir werden die Fotostory dazu bald veröffentlichen (sobald die Konstruktion nicht mehr so chaotisch aussieht)